Die diagnostische Prufung mit spezifischen oder nicht spezifischen Impfstoffen hei Lepra ist in neuerer Zeit wieder meter herangezogen worden. Die altesten Versuche dieser Art stammen von Babes. Er hat aus Lepramaterial durch Hitze und Glycerin-Extrnaktion ein dem Tuberkulin ahnliches Produkt " Leprin " dargestellt und damit positive Resultate gewonnen. Scholtz und Klingmul1er haben diese Versuche bei zwei Kranken mit Knotenlepra nachgepruft, ohne jedoch eine Spur von Reaktion zu erhalten. Dann haben Sugai, Murata, Sakaguchi, Hayashi u. a. diese diagnostischen In-tradermo- oiler Bindehautreaktionen nachgepruft. 1919 hat Mitsuda Impfungen mit einem Leprabrei vorgenommen. Bei 403 Kranken tritt innerhalb 24 Stunden hyperamische Reaktion an der Impfstelle auf. Sie verschwand aber bei Lepra tuberosa in 84.5% unter 279 Fallen nach einigen Tagen. Bei Lepra maculosa and nervosa dagegen nahm die Reaktion in 81.8% unter 124 Fallen in den ersten 15 Tagen allmahlich zu. Es bildete sick dabei emn Infiltrat wieeine Papel, das noch eine Woche lang bestehen blieb. In 70% von 10 nicht leprosen Greisen trat eine sehr starke Reaktion auf. 1930 versuchte Fumio Hayashi eine genaue Nachpriufung der Mitsuda-Reaktion. Bei der Herstellung des Materials benutzte er folgenden Extraht :
Frische Knoten wurden exstirpiert, im Wasserbade mit physiologischer Kochsalzlos-ung eine halbe Stuncle lang gekocht, im Morser zerrieben, nach Zufugung von 1 g Substanz in 20 ccm physiologischer Kochsalzlosung wurde noch Karbolsaure bis zu 0.5% iger Losung dazu gegeben. 0.1 ccm dieser Suspension wurde intradermal eingespritzt. Aus seinen Versuchen zieht er folgende Schlusse
1) Bei Lepra maculosa, nervosa and Gesunden tritt positive Rcaktion ein.
2) Bei Lepra tuberosa fallt das Resultat regativ aus.
3) Die Kutan-Reahtion mit einem Vaccin aus anderen saurefesten Bazillen ist bei Leprosen and nicht Leprosen immerr positiv.
4) Die Mitsuda-Rcaktion ist ein spezifisches Phanomen fur Leprabazillen.
Verf. versuchte dem Verfahren von Mitsuda-Hayashi nach Kutan-Reaktion mit dem Vaccin, das aus den von Ota gezuchteten saurefesten Bazillen (Tanaka-, Sekiguchi-und Takenouchi-Stamm) hergestellt wurde, bei 18 Leprosen (Fleckenlepra 3, Nervenlepra 4 und Knotenlepra 11).
Bei der Herstellung der Vaccine benutzte Verf. folgende Methode :
1 Oese Bazillen wurde im Wasse bad mit 2 ccm physiologischer Kochsalz'osung 1 Stunde lang, gekocht. 5% ige Karbolsaure bis zu 0.5-0 iger Losung wurde zugesetzt. 0.1 ccm dieser Vaccine ist intradermal eirigespritzt worden.
Die Resultate zeigt folgende Tabelle :
1) Die Kutan-Reaktion mit der Vaccine stimmt mit der Mitsuda-Reaktion in 63.3% von 11 Fallen bei Lepra tuberosa uberein.
2) Die kutane Reaktion mit der Vaccine tritt starker als die Mitsuda-Reaktion ein.
3) Die von Ota gezuchteten saurefesten Bazillen mussen nach diesen Verauchen dem Lepraerreger ziemlich ahnlich sein. (Autoreferat.)
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