Als Impfmaterial bediente sick der Verfasser Kaninchenhodenemulsion, die das spezifische Virus enthielt. Die im Anschluss an die Impfung an den Impfstellen entstandenen Hautexantheme warden in gewisser Zeitabstand zur histologischen Untersuchung entnommen.
Was die makroskopischen Befunde anbelangt, so waren die Hautexantheme an den Injektionsstellen im grossen und ganzen deutlicher und stärker als bei den anderen Virusarten. Die Hautexantheme waren am 3. bzw. 5. Versuchstage am deutlichsten ausgeprägt, wobei an den Hautefforeszenzen schon Blasen-und Pustelbildung mit zentraler Nekrose und Vertiefung, starke Blutung, wodurch die Exantheme ganz violettrot verfärbt waren; Die entzündliche Rötung und das Oedem sehr hochgradig. Diese Entzündungserscheinungen waren nach diesem Akme allmählich heruntergekommen, um vom ca. 8. Versuchstage an mit Krusten- und Schorfbildung, Demarkation des ganzen Nekroseherdes von der Umgebung bis schliesslichen Narbenbildung auszuheilen.
Die histologischen Untersuchungen der Hautexantheme gaben die folgenden Resultate ab: Im allerfrühesten Stadium der Impfung und zwar 24 Stunden nach der Injektion ein kleiner zirkumskripter Epithelwucherungsherd mit ab und zu Bläschenbildung und z. T. leichter Nekrose in der Epidermis; in der Kutisschicht leichte Dilatation und Hyperämie der Gefässe mit sie umgebende Zellinfiltration, welche sich hauptsächlich aus polynukleären Leukozyten bestand. Am 4, bzw. 5. Versuchstage kamen in der Epidermis starke Verquellung (Retikulierung nach Unna), Spongiose, ferner noch Nekrose der Epidermisschicht. Durch Vereinigung der kleineren Blasen, wurde die entblästen Epidermisschicht ganz von der unteren Kutisschicht abgelöst. Im peripheren, an dieser solch so stark veränderten Epidermisschicht anliegenden Anteil konstatierte man eine starke reaktive Wucherungszone.
Was aber die pathologischen Veränderungen im Kutisgewebe anbetrifft, so gingen sie im grossen und ganzen paralell mit den der Epidermisschicht. Sie kamen am 4. bzw. 5. Versuchstage am deutlichsten zum Vorschein. Die Gewebsnekrose, welche vornehmlich im Kutisgewebe sich einbettenden Haarfollikel und Gefässschlingen angreift, die hochgradige und ausgedehnte Zellinfiltration, die schon in diesem Stadium durch histiozytäre Mononuklearen untermischt wurde, nebst derer starken Zerkrümelung infolge der Nekrose, die Hämorrhagien und Thrombenbildung waren die herrschenden pathologischen Befunde. Die Kutispartie, in welcher die Virusinjektion sich stattfand, fiel gänzlich der akuten umschliebenen Nekrose anheim, die von der Umgebung scharf abgesetzt wurde und keine oben erwahnten lebhaften pathologischen Syndrome zeigte.
Vom 7. Versuchstage, ungefähr, ab, begannen sich die pathologischen Erscheinungen allmahlich regressiv zu werden, um schliesslich ca, am 15. Tage mit dem Narbengewebe auszuheilen.
Die charakteristischen Einschlusskörperchen im pathologischen Gewebe fanden sich häuptsachlich innerhalb, mitunter aber ausserhalb der Zelleiber der angelockten histiozytären Zellen im Korium schon am 3. Versuchstag. Diese Korperchen liessen sich mittels der Man'schen Färbemethode sehr gut und deutlich zum Vorschein kommen. Sie waren meist rundlich und klein von etwas ungleicher Grösse, ab und zu aber mässig gross, scharf von der Umgebung konturiert und färbten sich leuchtend rot. Ihre Zahl meist eins, mitunter aber zwei oder mehr.
Ein sehr interessanter Befund, welchen der Verfasser hier besonders betonen möchte, ist eine deutliche und starke Epitheliose der Epidermisschicht und der Haarfollikel. Aus den Epidermisrändern, welche sick unmittelbar dem Nekroseherd anlag, verästelten sich manchmal spiessartig figurierte bzw.
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