Die zweckmässige Bekämpfung der Lepra muss je nach den Verhältnissen eines Landes and Volkes gut erwogen werden, aber eingehende epidemiologische Untersuchungen in den Ländern and Bezirken, in denen mehr oder weniger stark Lepra herrscht, sind jedenf alls nötig, um gewisse Regeln zur Erreichung dieses Zwecks aufzustellen. Obwohl japanische Fachleute sich sowohl wissenschaf tlich als auch therapeutisch eifrig der Lösung der Leprafrage gewidmet haben und das Ministerium des Inneren, besonders seit 1904, durch Gesetzgebung, Leprazählung and Errichtung von Lepraheimen viel zur Prophylaxe der Lepra beigetragen hat, so scheint dock die epidemiologische Untersuchung dieser Krankheit in Japan verhältnismässig vernachlässigt worden zu sein.
Es besteht freilich kein Zweifel, lass die Zahl der Leprösen in Japan sich als Folge planmässiger prophylaktischer Massregeln bedeutend vermindert hat. Nach fünf Leprazählungen in Japan (ausgenommen die in Formosa and Korea) gab die Behörde folgende Zahlen an.
1994 … 30, 357
1906 … 23, 851
1919 … 16, 261
1925 … 15, 351
1930 … 14, 741
Nach der Ietzten Zahl kommen 2, 28 auf 10, 000 Personen. Später hat die Behörde auf Grund einer genaueren Leprazählung in der Präfektur Tochigi durch T. Saito, Direktor des Hvgiene-Amts in dieser Präfektur, die Angabe als falsch erklårt; die wahre Zahl im Jahre 1930 musste um 20% höher sein.
Es gibt indes viele Fachleute, die selbst diese Zahl nicht anerkennen wollen. So vermutet z. B. Dr. M. Murata auf Grund einer eigenartigen Rechnung, dass in Japan ungefähr 40, 000 Lepröse (6, 4 pro 10, 000) vorhanden sind. Dr. T. Aoki meint ebenfalls, dass die Gesamtzahl der Leprösen in Japan sicker nicht weniger als 20, 000 beträgt.
Nachdem der eine von uns von den internationalen Leprakonferenzen in Bangkok and Manila (gehalten irn Dez. 1930 bzw. im Jan. 1931) zurückgekommen war, wo die Wichtigkeit epidemiologischer Untersuchungen der Lepra stark betont worden war, unternahm er in Gemeinschaft mit den Beamten des Hygieneamts in der Präfektur Miyagi solche Untersuchungen in gewissen Bezirken dieser Präfektur. Die Ergebnisse der Untersuchungen, die wir im japanischen Texte eingehend beschrieben haben, seien hier in übersichtlicher Kurze wiedergegeben.
Zahl der untersuchten Ortsehaften und Leprösen. Wir untersuchten 21 Ortschaften, die von der Stadt Sendai teils nord- und teils südwärts liegen. Diese Ortschaften gehören zu den kälteren Gegenden Japans (durchschnittliche Jahresternperatur 11, 3°; Maximum 15, 9°; Minimum 6, 6°), in denen es wenig Lepra gibt. Die Leprazahl ist besonders in der Präfektur Miyagi sehr gering, nach der Zählung seitens der Behörde beträgt sie hier nur 1, 52 pro 10, 000. Die 21 Ortschaften können in 3 Kategorien eingeteilt werden.
a) Ortschaften, in jeder von denen nach der Zählung der Behörden oder nach den Änzeigen der Arzte mehr als 3 Lepröse vorhanden sein müssen......15
b) Nur gerüchtweise als von Lepra heimgesucnte Ortschaften, .....5
c) Sowohl durch Leprazählung als auch nach Grücht als leprafrei zu betrachtende Ortschaften......1
In den 21 Ortschaften beträgt die Zahl der Wohnungen 1707 and die der Einwohner 11, 427. Nach der Zählung der Behörden müssen 30 Lepröse (_??_ 20, _??_10) in diesen Bezirken vorhanden sein (2, 63 pro 10, 000). Nach unserer Zählung aber beträgt die Zahl der Leprösen 66 (5, 78 pro 10, 000; _??_ 36, _??_ 30) und die ihrer Wohnungen 44. Das Verhältnis unserer Zahl zu der der Behorden ist 2, 2: 1. Zu bemerken ist, dass nach den Untersuchungen mehrerer Forscher die Zahl der Leprösen in Japan beim männlichen Geschlecht die beim weiblichen stark
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