Er betrachtet hier vor allem die Kunst als die kunstlerische Sprache und behauptet, dass die Kunst zwei Seiten hat : die erste, die sich an unsere Sinne wendet und die zweite, die sich an unseren Geist oder unsere Seele wendet. Um diese Zweiseitigkeit noch konkreter zu erklaren, wird dann das Problem der Entsprechungen zwischen Sinnlichem und Geistigem vorgelegt. Bei jedem Versuch, Kunstwerke in ihrem Sinneszusammenhang zu verstehen, sagt er, bestehe der Fortschritt darin, einzusehen, dass bestimmte Formen und Farben (oder auch Tone oder Laute) zueinander und zu dem intendierten Gehalt "passen", "stimmen" wurden. Dies Passen, Stimmen hangt mit dem anschaulichen Aquivalent fur andere sinnliche Data, und auch fur ein unsinnlich Seelisches oder Geistiges, zusammen. Er zeigt zum Beispiel, dass die Qualitat "weich" sehr verschieden transponierbare Eigenschaften hat. Und dann behauptet er, dass die Fahigkeit, solche Qualitat wahrzunehmen, eine uralte ist, und dass die Kunste unter der Voraussetzung des naturlichen Systems, von denen in seinem Aufsatz "Idee der vergleichenden Kunstwissenchaft" (siehe dazu den 1. Band dieser "Studien zur vergleichenden Kunstwissenchaft") die Rede ist, zu der Kunst als Sprache gehort. Er behauptet weiter, dass man, wenn man am Kunstwerk von allem absieht, was uber das mit den Sinnen allein Wahrnehmbare hinausgeht, ihm den Charakter der Sprache nimmt, so dass das Kunstwerk auf ein asthetisches Objekt reduziert wird. Auf solcher Weise sagt er, vieles, ja fast das Meiste, was auf die grossen internationalen Ausstellungen wie die "Biennalen" von Venedig und "Documenta" von Kassel gezeigt werde, sei "Nichtkunst" oder "Antikunst".
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