H. G. Nageli (1773-1836), der Schweizer Musikpadagoge und Musikasthetiker war, ist bisher ofter im Zusammenhang mit Hanslick und Autonommusikasthetik diskutiert werden. Gewiss hat er vieles mit Hanslick gemein darin, aussermusikalische Darstellung, die auf Literatur oder bildende Kunst beruht, zu verwerfen und einen sogenannten "Inhalt" der Musik zu verneinen. Aber Musikanschauung Nagelis hat viele Probleme, die man nur auf Hanslick nicht beziehen kann. Aufgaben Nagelis wurden in Bezug auf Pestalozzische Padagogik, mit welcher er seit 1805 infolge seiner Verlagstatigkeit in Verbindung stand, entwickelt, und seine vielseitige Tatigkeiten, z.B. Wiederauflebensbewegung J.B. Bachs, Gesangbewegung, Musikasthetik, Musikpadagogik, Verlagstatigkeit, usw, beruht auf stets musikpadagogisch-anthropologische Idee. Dass Nageli Instrumentalmusik als Trager des Geistes hoch schatzt, beruht auf der Rekognition, dass nur Instrumentalmusik Ausdruck der blossen Wahrnehmung. Dabei, die Idee stutzt sich auf Pestalozzische These, Bildung des Geistes durch Anschauung. Durch die blosse Wahrnehmung zielt Nageli auf einerseits die Welt der Musik als reine Empfindung, d.h. Selstandigkeit der Musik, anderseits geistige und allmenschliche Bildung oder asthetischen Mensch. Mann kan sagen, dass Grundbegriffe der Musikanschauung der Neuzeit durch ihn gebildet werden, obgleich einzelne Begriffe und deren Gebrauch inkonsequent sind.
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