An 7 Walfischelebern, welche aus 3
Balaenoptera musculus, 3
Balaenoptera physalus und
Physeter macrocephalus nach dem Tod möglichst früh herausgeschnitten und sofort fixiert wurden, wurden histologische und cytologische Untersuchungen mit besonderer Berücksichtigung der von ITO entdeckten Fettspeicherungszellen (fat-storing cells) vorgenommen. Die wichtigsten Resultate werden im folgenden zusammengefasst angegeben.
1. Die Begrenzung der Leberläppchen ist bei Walfischen nicht so gut ausgeprägt wie es beim Menschen der Fall ist, da die Ausbildung des interlobulären Bindegewebes sehr schwach ist. Die Größe des Läppchens übertrifft die gleiche des Menschen nicht viels.
2. Die Leberzellen der Walfische, deren Größe nach unserer Messung durchschnittlich 25μ beträgt, sind also ein wenig größer als die des Menschen. Das gleiche Verhältnis ist auch bei der Kerngröße der Leberzellen zu finden. Die Beschaffenheit, daß die Kerne der Leberzellen hochgradig nach der Sinusoidseite des Cytoplasma zugerückt vorkommen, ist für die Walfische charakteristisch. Im allgemeinen sind die Leberzellen der Walfische reich an Pigmentgranula, welche meistens PAS-positiv sind und den Lipofuszingranula zuzurechnen sein dürften.
3. Bei 2 Fällen von
Balaenoptera physalus wurde in der centralen Zone des Leberläppchens die Verfettung der Leberzellen, bei je einem Fall von
Balaenoptera musculus und
Physeter macrocephalus im ganzen Gebiet des Läppchens die Vakuolisierung der Leberzellen mittels der mit Kolloid ausgefüllten größeren Vakuolen und bei je einem Fall von
Balaenoptera physalus und
Physeter macrocephalus besonders in der centralen Zone des Läppchens das Vorkommen der die positive Eisenreaktion gebenden Pigmentgranula (Hämosiderin) in Leberzellen sowie Sternzellen beobachtet. Es konnte aber nicht entschieden werden, ob diese Veränderungen der Leber bei Walfischen als pathologisch zu betrachten seien oder nicht.
4. Die Mitochondrien der Leberzellen von Walfischen sind verhältnismäßig grob, während sie im übrigen aber nahezu gleich wie diejenigen bei anderen Säugetieren beschaffen sind; sie sind faden-, stäbchenförmig und granulär gestaltet und haben öfters ringförmige Granula und ringförmige Verdickung führende Stäbchen und Fäden beigemengt; sie verteilen sich im Cytoplasma ungleichmäßig.
5. Die Fettspeicherungszellen der Leber sind bei Cetaceen ebenso wie bei anderen Wirbeltieren innerhalb des Gitterfasernetzes der Sinusoidwand vorhanden. Sie sind sowohl von Sinusoidlumen als auch von Leberzellen durch Gitterfasern getrennt. Daher verhalten sie sich gegenüber den Sternzellen und Endothelzellen topographisch ganz anders. Die Fettspeicherungszellen der Cetaceen enthalten ausnahmslos ein einziges außerordentlich großes Fettröpfchen in der unmittelbaren Nähe ihres ovalen Kerns, so daß auf der Oberfläche des letzteren durch den Druck des Fettröpfchens eine dementsprechend große Vertiefung auftritt, was für die Kerne der Fettspeicherungszellen charakteristisch ist. Eine Pigmentgranulaablagerung kann bei Fettspeicherungszellen im Gegensatz zu Leber- und Sternzellen niemals festgestellt werden.
6. Die morphologischen Beschaffenheiten des Fettröpfchens in Fettspeicherungszellen zeigen nicht nur zwischen den zwei Arten der Bartenwale sondern auch zwischen Bartenwal und Zahnwal keine Verschiedenheiten. Daher scheint das Vorkommen des einzigen großen Fettröpfchens für alle Cetaceen eigentümlich zu sein. Vergleicht man die Fettspeicherungszellen der Cetaceen auf Grund der morphologischen Beschaffenheiten ihres Fettröpfchens mit denen der anderen Säugetiere
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