Bei 48 Kranken, die mit den verschiedenen Arten der Lungentuberkulose beim ftet waren, wurden die Erythrozytensedimentierungsgeschwindigkeit nach Westergren-Katz, die Globulinfraktion nach Rohrer-Mozai und der Adler-Reimannsche Kongorot-Index nach Uyeda bestimmt. Die Zunahme der Senkungsgeschwindigkeit entspricht in ge-wissem Masse der Aktivität der Lungenerkrankung, sodass sic bei den Serienuntersuchungen einen Hinweis auf die Prognosestellung geben könnte. Der Zusammenhang mit der Aktivität kommt bei der Globulinfraktion weniger, bei dem Kongorot-Index fast gar nicht zum Ausdruck. Wie man nach diesen Ergebnissen erwarten kann, besteht eine Parallelität zwischen der Senkungsgeschwindigkeit und der Globulinfraktion nur in einer beschränkten Zahl der untersuchten Fälle, sodass die Zunahme der Globulinfraktion nicht ohne weiteres als unentbehrlicher, die Senkungsgeschwindigkeit beschleunigender Faktor angesehen werden darf.
Zwischen dem Kongorot-Indek und der Senkungsgeschwindigkeit resp. Globulinfraktion ist keine Parallelität nachzuweisen. Der Kongorot-Index selbst beträgt in der Mehrzahl der Fälle mehr als 70%. Also müsste man in den meisten Fallen von Lungentuberkulose eine herabgesetzte Funktion des Retikuloendothelsystems annehmen, wenn der Kongorot-Index wirklich von der Funktion des letzten abhängig wäre, was aber noch als offene Frage angesehen werden muss.
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