Bei 14 männlichen Kranken, im Alter von 18 bis 24 Jahren, welche an Pleuritis exsudativa litten, hat Verfasser 30 mal die zirkulierende Blutmenge und die Kreislaufszeit usw. nach der in der ersten Mitteilung erwähnten Methode bestimmt. In keinem Fall zeigte die zirkulierende Blutmenge und die Kreislaufszeit wahrend des ganzen Verlaufes der Krankheit einen abnorm veränderten Wert. Nur im Fieberstadium mit Oligurie betrug die zirkulierende Blutmenge und Plasmamenge in der Mehrzahl der Fälle einen normalen, oberen Grenzwert oder darüber, der Kreislaufsquotient zeigte dabei eine leichte Vergrösserung, während der Schlagsquotient an der unteren Grenze des normalen Wertes lag. Im Fieberstadium mit Diurese zeigten Blut- und Plasmamenge, unabhängig von der Exsudatmenge, meistens normale Werte an der unteren Grenze, d. h. vermindert gegenüber dem Wert im Stadium mit Oligurie. Die Diurese scheint bier von der Exsudation unabhängig vorzukommen. Im fieberfreien Stadium mit Diurese kam wieder vorübergehend eine Vermehrung der Plasma- und Blutmenge, was wohl auf die Resorption des Exsudates zurückzuführen ist. Bei der Rekonvaleszenz verminderten sich Blut- und Plasmamenge bis zur unteren Grenze des normalen Wertes, die Kreislaufszeit zeigte dabei eine leichte Beschleunigung, Kreislaufs- und Schlagsquotient eine Vergrösserung und das Serumeiweiss eine Vermehrung, was auf Bluteindickung hinweist. Bei einer Verschlimmerung oder einem Rezidiv vermehrte sich wieder die Plasmamenge, während die Zellmenge dabei abnahm, dies hatte eine Anämie zur Folge. Aus alien diesen Befunden geht hervor, dass die Bestimmung der zirkulierenden Blutmenge bei Pleuritis exsudativa für die Prognosestellung von gewisser Bedeutung und für die Indikationsstellung der Punktion verwertbar ist.
View full abstract