Um die von mir schon gestellten Fragen ins Klare zu bringen, habe ich verschiedene Versuche in Angriff genommen, und uber drei von ihnen soll hier kurz berichtet werden. Da es sehr schwer ist, Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen in begrenztem Raum klar anzugeben, so beschränke ich mich hier nur darauf, meine konkreten Zwecke in jedem Versuche und die Bedeutungen zu beschreiben, die die Ergebnisse für die Lösung des Problems haben.
I. Versuch: Die K. F. bei der sukzessiven Vergleichung der willkürlichen Bewegungen
James' Widerlegung, welche auf dem Grund der bicolateralen nativistischen Tendenz beruht, kann man leicht abweisen, wenn man feststellt, ob sich dieselbe Tendenz auch darn zeigt, wenn die Normbewegung und die Vergleichsbewegung mit derselben Hand durchgeführt werden.
Wie schon betont worden ist, haben die Norm-u. Vergleichsbewegung bei den Loebschen Versuchen verschiedene Bedingungen. Dazu kommt noch, dass dort die Versuche meistens an der senkrechten Fläche angestellt worden sind, abet kaum an der Wagerechten. Mit Rücksicht darauf habe ich zuerst festzustellen versucht, ob sich das Phänomen auch dann zeigt, wenn man in der wagerechten Fläche die sukzessive Vergleichung der Bewegungen mit demselben Gliede ausfuhrt nachdem die oben genannten Fehlerquellen beseitigt sind.
Zn diesem. Zwecke habe ich 4 Versuche angestellt, die je ans 4 Vefsuchsreihen bestehen. Daraliss hat sich Folgendes ergeben.
(a) Das Loebsche Phänomen entsteht auch bei der sukzessiven Vergleichung der willkürlichen Bewegungen desselben Gliedes. James' Einspruch ist demnach nicht anzuerkenner.
(b) Trotz der Beseitigung aller Fehlerquellen, die von der peripheralen Empfindung herzuruhren scheinen, kommt dennoch das Phänomen zustande. Infolgedessen konnen auch die Einwendungen nicht anerkannt werden, die von der Peripheralempfindungstheorie ausgehen.
(c) In meinen Versuchen liess sich K. F. durch Wechsel der Lagen der Norm bewegung und der Vergleichsbewegung nach Belieben bald von+zu-, bald von-ZU+verschieben. Dies steht im Gegensatz zu der Behauptung Jaenschs, die alle psychologischen Momente von den Faktoren der Geschwindigkeitsveränderung der Vergleichsbewegung vollig ausschliesst.
(d) Aus den Ergebnissen ist auch zu schliessen, dass das Phänomen keinen Zusammenhang mit dem Sinn der Bewegung hat, wie sic sich zum Korper des Subjekts verhält, also Auswärts-oder Einwärtsbewegung. Die Loebsche Theorie hat also auch hierin nicht recht, da sic das Phänomen nut durch die Muskelphysiologie zu erklärten versucht.
(e) In quantitativer Hinsicht scheint sich der K. F. nach tan
-1 bei den vom Korper weg verlaufenden und nach cot
-1 bel den zum Korper hin verlaufenden Bewegungen darstellen zu lassen.
II. Versuch: Der K. F. bei der Bewegungsvergleichung mit ermüdeten Muskeln Wenn die Verkurzung der Vergleichsstrecke der Abnahme der Muskelreizbarkeit zuzuschreiben ware, wie Loeb selbst annahm, so sollten die mit dem ermüdeten Gliede durchgeführten Bewegungen uberschazt werden, auch wenn sie immer denselben Anfangspunkt haben, und demnach negativen K. F. zustandekommen lassen. Psychologisch gesehen mussen die Muskeln umso geringere Empfindlichkeit haben, je mehr sie ermudet sind.
Wenn also die Überschätzung der Vergleichsbewegung nun auch dabei zustandekommt, sollte die Theorie ihren Grund zu der Behauptung verlieren, dass die Überschätzung der Bewegungsstrecke dadurch entsteht, dass die peripheralen Empfindungen in den beteiligten Gliedern zunehmen.
Ich habe mich nun bei diesem II. Versuche bemuht das entscheidende Kriterium für die Muskelreizbarkeitstheorie und Peripheralenlpfindungstheorie zu gewinnen, und habe dazu zwei Versuche angestellt, von deren der erste abermals ans 2 Versuchsreihen besteht.
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