Was die Wirkung versehiedener Pharmaka auf die Lungenblutgefüsse and die Bronehialmuskulatur anbetrifft, so stimmten die früheren Rosaltate besonders hinsiehtlich-wichtiger Arzneimittel nieht immer überein. Dies ist nach Takino's Meinung grösstenteils darauf zurüekzuführen, class manehe Autoren den histologi§ehen Ban der Lungenblutgefässe and der Bronchialwand, vor allem derLungenvenen, undd en Untersehied des Entwicklungsgrades zwischen den Lungenarterien und-venen sowie zwischen ihnen und der Bronchialmuskulatur und weiter auch das Differieren je nach der Tierart ausser Acht gelassen haben. Will man also sichere Resultate sowohl bei dem Versuch mit Streifenpräparaten als auch beim Durchströmungsversuch erzielen und zugleich zn einer richtigen Beurteilung gelangen, so muss man den histologisehen Bau der Lungenblutgefässe und der Bronchialwand gut verstehen und den Unterschied des Entwicklungsgrddes zwischen Lungenarterien undvenen sowie zwischen diesen und der Bronchialmuskulatur in Rechnung ziehen. Indem ich soinit die ebenerwähnten Punkte berücksichtigte, untersuchte ich systematisch noch einmal die Wirkung der verschiedenen Pharmaka auf die Streifenpräparate der Lungenblutgefässe und der Bronchialmuskulatur bei Rind, Kaninchen, Katze, ilund und Meusch. Um nicht unnötig umständlich zu werden, möchte ich hier auf nähere Einzelheiten nicht weiter eingehen. Die wichtigeren Ergebnisse waren wie folgt :
1) Die "Wirkung des Adrenalins auf die Lungenarterien ist je nach der Lokalisation verschieden. kleiner die Lungenarterien sind, desto schwächer zeigt sich der Kontraktionseffekt, wäihrend der Dilatationseffekt etwas deutlicher in Erscheinung tritt. Dies gilt auch für die Lungenvenen. Vergleicht man aber den Dilatationseffekt bei beiden Gefässen, so ist er bei den letzteren viel deutlicher als bei den ersteren.
2) Die dilatierende Wirkung des Atropins ist bei der Bronchialmuskulatur am stäirksten, nächst stark dann bei den Lungenvenen und bei den Lungenarterien am schwächsten. Vergleicht man Atropin and Adrenalin hinsichtlich ihrer dilatierenden Wirkung auf die Bronchialmuskulatur, so erkennt man, dass das erstere viel schwächer als das leztere ist.
3) Eine Wirkung des Tyramins sowie des Ephedrins auf die Lungenarterien und-venen und 'die Bronchialmuskulatur tritt sehr wohl, wenil auch nicht so deutlich, wie beim Adrenalin in Erscheinung.
4) Histamin and Barium chloride wirken auf die ebengenannten drei glatten. Muskulatur kontrahierend. Histamin wirkt aber auf die Brouchialmuskulatur und die Lungenvenen stärker als auf die Lungenarterien. Das Reizvermögen des Histamins gegenüber der Bronchialmuskulatur ist dasselbe wie geg, enüber den Lungenvenen. Was das Barium chloride anbelangt, so dürfte der ebengenannte Unterschied hinsichtlich des Charakters der glatten Muskulatur und des Reizvermögens nicht bestehen.
5) Pilocarpin wirkt auf die Bronchialmuskulatur stark kontrAhierend, sehr selten dilatierend. Discs Pharmaka wirkt auf die Lungenvenen moist kontrahierend, zei tweise dilatierend oder anfangs dilatierend und dauti.später kontrahierend oder umgekehrt. Die kontrahicrende Wirkung des Pilocarpins macht sich bei den Lungenarterien viel schwächer geltend als bei den Lungenvenen, wogegen die dilatierende Wirkung desselben auf die ersteren stärker ist als auf die. letzteren.
6) In bezng auf die Wirkung von Chlorhydratum, Jodkali, Diuretin, Nicotin, Evipan natrium, Cocain hydrochloricum, Urethan, Äthylalkohol, Magnesium sulfuricum, Chloroform und Äther lässt sich kein deutliliclier.Uuterschied zwischen den Lungenarterien undvenen oder den Lungenbliitgefässe und der. Bronchialmuskulatur feststellen.
7) Natrium nitrosum, Amylnitrit, Chinin hydrochloriu.m, Coffein natrium benzeucum, Theocin,
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