In seiner vorherigen Mitteilung hat der Verfasser die Bildung des III. Typus der Blutlymphdrüsen bei, der Histamin-und anaphylaktischen Dyspnoe des Kaninchens und Meerschweinchens berichtet. Dabei fand er, dass sich hinsichtlich des Bildungsgrades dieses Typus der Blutlymphdrüsen des Kaninchen etwas anders verhält als das Meerschweinchen. Es kann nämlich das Blut der Vena subclavia et V. jugularis beim Kaninchen selbst bei leichtgradiger Venenstauung durch die Lymphbahnen in die Lymphdrüsen sehrleicht zurückfliessen. Diesmal untersuchte der Verfasser, wie die Steigerung der Lymphbildung in der Lunge, mit anderen Worten, die Steigerung des Lyrnphdrucks in den Lymphbahnen und. Lymph-drüsen der Lunge das Zurückfliessen des Blutes in diese Lymphbahnen und Lymphdrü sen beeinflusst.
Die Lyrnphbildung in der Lunge lässt sich durch die Injektion der versehiedenen Kapillargifte leicht steigern, indem es durch diese zur Dilatation und Exsududation der Lungenkapillaren kornmt. Daher injizierte der Verf. den Tieren als Vorbehandlung eine kleine Dosis Histamin (0.1 %ig, je 0.03 ccm 5 mal), Pepton (10 %ig, je 0.2 ccm 5 mal), Crotonö1 (2 %ig, je 0.3 ccm 5 mal) oder Cantharidin (2 % ig, je 0.3 ccm 5 mal). Hierbei muss man deutliehe Dyspnoe vermeiden, da dadurch das Blut der Vena subclavia et V. jugularis leicht in die Lymphrüsen zitrückfliesen kann. Nach der obenbeschriebenen Vorbehandlung mit Kapillargiften injizierte der, Verfasser eine grosse Dosis von Histamin (Dosis letalis) in eine Ohrvene des Kaninchens und tötete des Kaninchen, sowie deutliehe Dyspnoe auftrat und die Vena jugularis et V. subclavia stark angeschwollen waren.
Die Resultate waren wie folgt :
1) Die einrnal bei einmaliger Histamin-Injektion aus der Vena subClavia et V. juglaris durch die Lymphbahnen in der Lymphdrüsen zurückfliessenden Erythrocyten und die diese Erythrocyten phagozi-tierenden Sinusepithelien der Lymphdrüisen fliessen grösstenteils infolge der Beförderung der Lymphströmung, wozu die durch die bald darauf folgende mehrmalige Injektion des Histamins entstehende starke Steigerung der Lymphbildung in der Lunge leicht führt, wieder in die Vena jugularis et V. subclavia. Der Grad der Bildung der Blutlymphdrüsen ist daher bei einmaliger Histamininjektion viel stärker als bei mehrmaliger. Das histologische Bild der Lymphdrüsen, besonderes der Erythroeytengehalt in den Marksubstanzen, den Mark-und Randsinus und der Grad der Lyrnphstauung in den Drüsen verhält sich bei einmaliger Injektion etwas anders als bei mehrmaliger. Bei der einmaliger Histamininjektion ist der Gehalt des zurück-fliessenden Blutes an Erythrocyten viel grösser als bei der mehrmaligen, die Lymphstauung in den Lymphdrüsen bei der ersteren dagegen leichtgradiger als bei der letzteren. Bei der einmalgen Histamin-injektien ist dais histologische Bild der Lymphdriise, besonders die Lymphstauung in den Blutlymphdrüsen bei dem Falle mit Exstir-pation sofort nach der Histamininjektion oder wenigstens während des Dyspnoeanfalls etwas anders als bei dem mit Exstirpation erst nach dem Verschwinden der Histamindyspnoe, was wohl daher kommt, bei dem letzteren die vermehrte Lymphe der Lunge in die Blutlymphdrüsen strömt.
2) Falls die Lymphbildung in der Lunge durch wiederholte Injektion einer kleinen Dosis von Histamin, Pepton, Crotonöl oder Cantharidin zunimmt und zur Lymphstauung in den Lymphbahnen und Lymphdrüsen der Lunge führt, fliesst das Blut der Vena subclavia et V. jugularis bei der Injektion einer grossen Dosis von Histamin durch die Lymphbahnen in die Lymphdrüisen entweder schwer oder gar nicht zurück, selbst dann, wenn man eine so grosse Dosis Hista-min wie die letale injiziert.
3) Was den Grad der Lymphbildung in der Lunge bei Injektion verschiedener Gifte anbetrifft,
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