Der Verfasser untersuchte die Atmung, die aerobe und anaerobe Glykolyse der einzelnen Organgewebe der weissen Ratte bei Fütternng mit Schilddrüse und Exstirpation derselben nach der Warburgschen bez. Meyerhofschen Methode, die sich für diesen Zweck am besten eignet.
Die Resultate sind die folgenden : -
1) Was die anaerobe Glykolyse der einzelnen Organgewebe bei Schilddrüsenfütterung anbelangt, so findet man sie in verschiedenen Organen, wie Knochenmark, Niere, Zwerchfell, Gehirnrinde, erhöht, besonders stark im Knochenmark, fast unverändert in der Milz und der Thymusdrüse und nur in der Leber bald unverändert, bald leichtgradig verringert.
2) Bei den thyreoidektomierten Tieren trifft man die anaerobe Glykolyse in den meisten Geweben, wie Knochenmark, Thymus, Leber, Milz, Hoden, Gehirnrinde und Zwerehfell, mehr oder minder vermindert an, in der Niere dagegen unverändert.
3) Die Sauerstoffatmung des Lebergewebes der mit Schilddrüsenpulver gefütterten Tiere ist deutlich erhöht, während von der aeroben Glykolyse nichts zu bemerken ist. Beim Zwerchfell zeigt sich sowohl erhöte Atmung als auch deutliche aerobe Glykolyse, die, was sehr bernerkenswert ist, fiber die Hälfte der anaeroben beträgt.
4) Beim Lebergewebe der thyreoidektomierten Tiere sinkt die Atmung, während die aerobe Glykolyse fait.
Beim Zwerchfell sinkt die Atmung deutlich. Die aerobe Glykolyse ist unverändert oder etwas erhöht, was wohl mit dem Ernährungszustand des Tieres zusammenhängt.
5) Bei der Leber und dem Zwerchfell der mit Schilddrüse gefütterten Tiere wird die Atmungssteigerung durch Lactatzusatz in die Nährflüssigkeit deutlicher. Dagegen ist die Verkleinerung des sogenannten scheinbaren respiratorischen Quotienten (nach Meyerhof) durch Lactatzusatz weniger ausgesprochen als bei der Kontrolle.
6) Bei den Tieren mit deutlichen thyreotoxischen Erscheinungen infolge von Schilddrüsenfütterung steigert die Insulininjektion die Atmung, hemmt die aerobe Glykolyse und beeinflusst die anaerobe Glykolyse des Zwerchfells nicht, während bei den Tieren, die infolge der Injektion von Thyroxin synth. (Roche) nur eine sehr leichtgradige Thyreotoxikose aufweisen, das Insulin einen reizenden Einfluss auf die obengenannten 3 Vorgänge ausübt.
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