Wenn auch bereits eine grössere Reihe genauer Tierversuche mit Schilddrüsensubstanzfiitterung vorliegt, so beschränken sich doch alle diese Untersuchungen nur auf kurze Zeit gefütterte Tiere. Ich habe schon bei den lange Zeit gefütterten weissen Ratten die Wechselbeziehung zwischen Schilddrüse und Nebenniere sowie die Veränderungen in Herz, Leber, Niere und Hypophyse genau untersucht und dabei verhältnismässig auffallende Veranderungen gefunden. Meine dabei gewonnenen Befunde sind von den in der Literatur niedergelegten etwas verschieden. Es interessierte mich nun welter zul erfahren, was fül einen Einfluss die Schilddrilsen-fütterung auf die Milz ausübt.
Ich fütterte 50-162 Tage alte weisse Ratten mit Rinderschilddrüsenpulver, und zwar 0.003, 0.005, 0.007, 0.008, 0.01, 0.02, 0.025, 0.03 g pro 100 g Körpergewicht. Die Dauer der Futterung betrug 45-209 Tage. Es wurden nicht nur die Fälk untersucht, die die Fütterung überlebt hatten, sondern auch 6 Tiere, die noch vor Abschluss der Fütterung gestorben waren. Aus den Resultaten meiner Versuche sei folgendes angeführt :
1) Bei den Milzfollikeln kommt es zu bedeutender Atrophie und beim Keimzentrum leicht zu Hypertrophie.
2) Milzzellen finden sich ina Vergleich zu denen der Kontrolltiere spärlich vor.
3) Die Milzpulpa wird fibrös, was bei den Kontrolltieren fast nie wahrzunehmen ist.
4) Infolge leichter Erweiterung der Milzsinus und Stauung daselbst ist der Blutgehalt der Milz hier kleiner als bei den Kontrolltieren.
5) Die Befunde an den mit grossen Mengen auf kurze Dauer gefütterten Tieren sind denen bei den Kontrolltieren ahnlich.
6) Bei den vor Beendigung der Fütterung gestorbenen Tieren zeigt sich starke Stauung und ist die fibröse Uinwandlung der Milzpulpa sehr gering, ganz wie bei den Kontrolltieren.
7) Die Fett und Eisenreaktion sind verhaltnismässig schwach, während sie bei den Kontrolltieren stark sind.
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