Da man bisher berichtet hat, daß es in der milch Glutathion gebe, so wollte ich die Beziehung des Glutathions in der milch zu Kinderkrankheiten der Untersuehung unterziehen. Im folgenden möchte ich zunächst die von mir erlangten Experimentalergebnisse bezüglich tier Verteilung des Glutathions in der milch sowie der Beeinfiussung des Glutathions durch Erhitzung mitteilen.
Die quantitative Bestimmung von reduziertem Glutathion nach Fujita-Numatas Jodmethode and soiche nach Fujita-Numatas methode mit Farbenvergleichung fanden. Anwendung, aber die Messungen des Glutathions der in den Handel kommenden Kuhmilch sowie der Frauenmilch konnten kein reduziertes Glutathion nachweisen. Ich steilte die der SH-Base eigentümliche Nitroprussidreaktion in Form vou qualitativer Bestimmung an, doch auch sie erfolgte negative.
Dann nahm ich nach Fujita-Numatas Methode die quantitative Bestimmung des gesamten Glutathions vor. Nach Jodverfahren zeigte die in den Handel kommende Kuhmilch durchschnittlich 3.8 mg% und die Frauenmilch durchschnittlich 12.6 mg% Gesamtglutathion. Jedoch nach Fujita-Numatas quantitativer Bestimmungsmethode mit Farbenvergleichung sowie nach qualitativer Reaktion von Nitroprussid war kein Gesamtglutathion nachweisbar. Ich untersuchte weiter, ob dieser Jod verbrauchende Stoff das echte Glutathion ist. Dieser Stoff, der zwar bei der der quantitativen Bestimmung des Glutathions eigentümlichen Farbenvergleichungsmethode nicht nachweisbar, wohl aber bei Jodverfahren sich nachweisen ließ, verbrauchte Jod. Da ich bei der messung Ascorbinsäureoxydase benutzte, ist es klar, daß der Verbrauch nicht durch Ascorbinsäure zustande kam. Außerdem kann dieses Ascorbinsäureoxydase außer 1-Ascorbinsäure auch d-Arahoascorbinsäure oder Glucoredukton ziemlich gut oxydieren. Da Cystein nicht gut oxydiert wird, dachte ich daran, daß es sich hier um Einflüsse von Cystein oder Cystin handele. Daher nahm ich Fujita-Numatas quantitative Bestimmungsmethode von Cystein sowie Gesamtcystein vor, um Cystein sowie Cystin in der in den Handel kommenden Milch und Frauenmilch zu messen. Doch die beiden Stoffe ließen sich nicht nachweisen. Aus den obigen Experimenten ergibt sich, daß es nicht das echte Glutathion, Cystein, Cystin und Vitamin C sind, die bei den quantitativen Bestimmung des Gesamtglutathions nach Fujita-Numatas Jodverfahren Jod verbrauchen, sondern es sich hier um einen anderen Stoff handelt.
Dann erhitzte ich mit warmers Bad von 100°C, um den Einfluß durch Erhitzung zu beobachten. Obwohl das reduzierte Glutathion weder bei Jodverfahren noch bei quantitativer Bestimmung mit Farbenvergleichung noch bei qualitativer Reaktion von Nitroprussid nachweisbar war, steigerte sich bei Jodverfahren etwa bis zu Ende der ersten Stunde der Wert des Gesamtglutathions, danch war die Aboder Zunahme desselben trotz der Erhitzung nicht wahrnehmbar, Die Frauenmilch zeigte durch Erhitzung 3-4 fach so viel Gesamtglutathion wie die in den Handel kommende Milch. Dennoch konnte ich bei quantitativer Bestimmung mit Farbenvergleichung kein Gesamtglutathion nachweisen, während die erhitzte Kuhmilch und Frauenrilch, die der quantitativen Bestimmung von Gesamtglutathion unterzogen wurden, die Reaktion der qualitativen Reaktion von Nitroprussid deutlich zeigten. Außerdem konnte ich bei den quantitativen Bestimmungen von Cystein und Gesalntcystein für die in den 1-landel kommende Kuhmilch und Frauen mulch weder Cystein noch Cystin nachweisen. Daher dürfte man annehmen, daB es in den beiden milcharten viel weniger echtes Gesamtglutathion gebe als dessen Wert bei Jodverfahren. (Sa kein reduziertes Glutathion nachweisbar ist, handelt es sich hier wohl urn oxydiertes Glutathion.) Die Frage, ob dieses oxydierte Glutathion, das dureh Erhitzung bei qualitativer Reaktion erscheint,
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