Sehr selten kommt das maligne Chorionepitheliom in der Niere vor. Verf. hat einen malignen Nierentumor operiert, der sich durch die histologische Untersuchung als ein malignes Chorionepitheliom nach Marchand gezeigt hat.
Es handelt sich um eine 32 jährige, stark anämische und abgemagerte Frau, die vor zwei Jahren eine rechtzeitige Geburt durchemacht und 1, 5 Jahre später ca. 3 Monate lang eine unregelmässige Uterinblutung gehabt hatte. Nach 2 Monaten darauf traten drei kardinale Symptome von malignem Nierentumor (Hamaturie, Tumorbildung und Schmerzen in der linken Nierengegend) auf. Chromozystoskopisch und aus anderen Nierenfunktionsprüfungen zeigte die linke Niete eine massig starke Hypofunktion. Klinisch gab es ausser unregelmassiger Uterinblutung keine Anhaltspunkte, im Uterus die Entwicklung eines primaren Chorionepithelioms zu beweisen. Obgleich die Exstipation der betreffenden Niere von einer starken Blutung begleitet wurde, konnte die Pat. 3 Monate lang nach der Operation das Leben erhalten, indessen blutete aus dem Darm, den Lungen (Hämoptoe) und der anderen Niere (anfallsweise auftretende starke Hamaturie) zuweilen stark, zuweilen leicht. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um die Metastasenbildung in diesen Organen. Die Pat. ging schliesslich unter starker Anämie und Urämie zugrunde.
Die exstirpierte Niere zeigte sich etwa kindskopfgross und die Mittelpartie ausgenommen war sie fast im grössten Teil zur Geschwulstmasse verändert, die von starker Blutung begleitet und im ganzen Umfang mit koaguliertem Blut gefullt war. (Fig. 2) Histologisch besteht die Geschwulst aus zwei Zellarten, den Langhansschen-und den Synzytiumzellen, welche typisch, wie Marchand angab angeordnet sind. (Fig. 1) Man sieht die Tumorzellen Gefässe und zwar Venen leicht übergreifen (Fig. 3), deswegen scheint dieser Tumor leicht zu bluten und die Verschleppung der Tumorelemente in die Gefässe sehr möglich zu sein.
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