Neuerdings haben wir einen schweren interessanten Fall nach den Salvarsaninjektionen erfahren, die besonders die Blutung aus der Haut und Schleimhaut verursacht hatten. In deren Therapie dünkt es uns, dass das Vitamin C Präparat eine grosse Rolle gespielt habe.
Die Anamnese ist wie folgt: Eine 23 jährige japanische Hausfrau namens M. Muneto hatte angeblich keine nennenswerte Erkrankungen durchgemacht und war auch frei von der hereditären Erkrankung.
In ihrem 20. Lebensjahre hat sie geheiratet, und sie ist immer gesund gewesen.
Aber bei der Untersuchung im November 1936 fiel die Wassermannreaktion positiv aus, deswegen haben wir sofort die antiluetische Kur mit Salvarsan begonnen. Bis auf die 26. Injektion hatte sie keine Nebenerscheinungen und Eiweiss und Urobilinogen im Harn trat immer negativ auf.
Danach haben wir die Salvarsaninjektion weiter fortgesetzt. Von der 27. Injektion an hat sie erst die Nebenerscheinungen der Salvarsaninjektion bekommen, die nach der 27. Injektion die leichte Nasenblutung und der 28, die Gingivalblutung mit Fieber verursachten, aber sie hat uns nichts darüber geklagt.
Nach der 29. Injektion hat sie Schüttelfrost, Dyspnoe, Unwohlsein, hohes Fieber, eine grosse Blutung aus der Gingiva und der Nase bekommen.
Dabei haben wir erst die folgenden ausgesprochenen schweren Symptome erfahren: Sie hat keine meningeale Symptome, aber der allgemeine Zustand ist lebensbedrohend.
Und sie hat auch Hämaturie, die durch innere Blutung verursacht sein dürfte, Brustschmerz bei der Atmung, Kolikschmerz an der Heocoecalgegend und deutliche subkutane Blutung an den vier Extremitäten mit Ausnahme vom Rumpf.
Damals ist der Befund des Harns und das Blutbild wie folgt: Im Harn Eiweiss negativ, aber Urobilinogen positiv. Die Senkungsgeschwindigkeit stark beschleunigt.
Im Blutbild tritt eine Verminderung des roten Blutkörperchens und der polynuklären Leukozyten und dagegen eine Vermebrung der Lymphozyten auf, die der aplastischen Anämie nach E. Frank eigen ist.
Auf Grund des Auftretens von Urobilinogen im Harn haben wir den Ausbruch der Leberfunktionsstörung erwartet, dennoch ist die Serumreaktion Takatas negativ geblieben.
Bei der Tnerapie haben wir Vitamin C Präparat 4.0cc täglich 2 mal mit Natrium-Thiosulfatlösung injiziert.
Etwa eine Woche nach der Behandlung sind die oben beschriebenen Symptome ganz verschwunden.
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