The Japanese Journal of Urology
Online ISSN : 1884-7110
Print ISSN : 0021-5287
Volume 28, Issue 11
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  • Kineo Kawashima, Ginnosuke Nagamitsu, Kazuo Shinoda
    1939 Volume 28 Issue 11 Pages 577-589
    Published: November 28, 1939
    Released on J-STAGE: July 23, 2010
    JOURNAL FREE ACCESS
    Fall I. Seit Ca. 2 Jahren litt ein 37 jähriger Arzt an Penistuberculiden mit Harnfistelbildung. Bei der Miktion klagte er über heftige Schmerzen an der Penisspitzengegend. Der Patient wurde mit Novoroformlebertran, Anästhesin-Lebertran u. a. (äusserlich), mit Esophylaxin (intravenöse Injektion), und salzfreier Diät (mit Mineralogen und Phosphorlebertran) behandelt. Nach 16 Tagen traten allmählich psychische Störungen auf, während sich die Penistuberkulide gebessert hatten. Am 25 Tage der salzfreien Diättherapie manifestierten sich traumhafte delirante Zustände. Damals war der NaCl-gehalt im Harn 0.13g/dl und der NaCl-gehalt im Serum 587mg/dl (nach Volhard-Salkowsky). Nach dem Aufhören der salzfreien Diät und der Kochsalzinjektionen wurde sein psychischer Zustand allmählich normal und im Laufe von 2 Monaten waren alle Symptome spurlos verschwunden.
    Fall II. 35 Jahre alter Mann; Diagnose: Beiderseitige Nierntuberculose (inoperabel) und linke Nebenhodentuberculose.
    Am 95. Tage nach dem Anfang der G.S.H. Diätkur zeigten sich psychopathische Symptome (Desorientierung, Gedächtnis- und Merkschwäche, Konfabulation, Beeinträchtiaungswahn, Gesichts-und Gehörshalluzination u.a.). Nach dem Aufhoren der salzfreien Diät und durch Minigrin, Luminalnatrium-injektionen waren diese Symptome allmählich etwas zurückbegangen sind, aber bis jetzt (nach einem halben Jahr) noch nicht verschwunden. Bei diesem Fall konnten wir die Existenz von genuiner Psychose (d. h. Schizophrenic) feststellen. Beide Fälle wurden dauernd mit salzfreier Diät glatt behandelt und klinisch waren die psychischen Symptome einander sehr ähnlich, aber probnostisch waren diese zwei Psychosen doch sehr verschiedend. Daher vermuten wir, dass die psychischen Störungen im I. Fall symptomatische Psychose (exogen !) sind, im II. Fall dabegen Schizophrenic (endogen !) vorliegt, die durch die salzfreie Diät verursacht wurde.
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  • T. Miyata, T. Yamasaki
    1939 Volume 28 Issue 11 Pages 590-598
    Published: November 28, 1939
    Released on J-STAGE: July 23, 2010
    JOURNAL FREE ACCESS
    Wir haben einen Fall von Agranulozytose bei einer 19 jährigen Hausfrau beobachtet, die mit Neoarsaminol (Neosalvarsan) und Sanbis (intramuskuläres Bismutpräparat) antiluetisch behandelt wurde.
    Die klinischen Untersuchungsergebnisse sind folgende:
    Anamnese: Die Patientin wurde unter Diagnose von Lues latens 4 mal intravenös mit Naoarsaminol (Gesamtdosis pro Kg 0, 0293g) und 4 mal mit Sanbis (Gesamt-Bismutmenge 0, 175g) behandelt. Nebenerscheinungen waren Fieber und Nausea sowie Erbrechen nach der vierten Neoarsaminol-Injektion. Am 26. November, einige Stunden nach der letzten Sanbis-Injektion (3 Tage nach der vierten Neoarsaminol-Injektion), bekam die Patientin Fieber, das, mit Schüttelfrost beginnend, bis zu 39°C anstieg. Sie hielt es für Erkältung und legte sich ins Bett. Sechs Tage nach der vierten Neoarsaminol-Injektion bekam sie heftige Zahnschmerzen, die trotz zahnärztlicher Behandlung nicht nachliessen. Am 29. November besuchte sie unsere Klinik und wurde am anderen Morgen aufgenommen.
    Die damaligen Untersuchungs-Ergebnisse sind:
    Status präsens:
    Statur mittelgross, gut ernährt. Geslchtsausdruck: leidend und gequält.
    Puls: regelmässig, etwas weich.
    Konjunktiva: hyperämisch, nicht ikterisch gefärbt.
    Pupille: n.b.
    Mund: Zunge gerötet, weisslich belegt. An der oberen Gingivalschleimhaut waren mehrere dick mit Eiter belegte kleine und am harten Gaumen ein daumenspitzengrosses eitrig belegtes Geschwür festzustellen:
    Rachen: stark gerötet. Tonsillen beiderseits bis Daumenspitzengrösse angeschwollen.
    Hals: Submaxillardrüsen beiderseits bis Hühnereigrösse angeschwollen und druckempfindlich. Bedeckende Haut nicht gerötet.
    Achseldrüsen: nicht geschwollen.
    Herz: Dämpfungsgrösse normal. II. Pulmonalton etwas unrein.
    Leber, Milz: nicht geschwollen.
    Aeussere Genitalien: o.B.
    P.S.R.: normal. Sensibilitätsstörung nicht nachweisbar.
    Blutkultur: auf Blutagar und in saponinhaltiger Bouillon (48 Stunden Kultur) negativ.
    Harnbefunde (Katheterharn): klar, sauer, Eiweiss (+), Zucker (-), Gmelin (-), Urobilin (+++), Urobilinogen (+), Diazo (-).
    Sediment: Leukozyten (+), Erythrozyten (-), Zylinder (+).
    Kot: Parasiteneier (-), Guajakprobe (-), Benzidinprobe: bläuliche Verfärbung nach 4 Minuten.
    Epicutane und intracutane Salvarsanhautreaktion: negativ.
    Blut: Wa-R und Präzipitinreaktion nach K.T.N.-Methode.
    Vor d. III. Neo. Inj. 16. Nov. LHHLL (+)
    19 Tage nach IV. Neo. Inj. 12. Dez. neg. (-)
    Blutstatus:
    Tabelle I.
    Dr. Soh hat eine deutliche Abnahme der Reduktionsform von Glutathion (G.S.H.) im Blute bei der Salvarsan-Überdosierung und auch bei der Salvarsan-Intoxikation festgestellt. Er beobachtete auch die Tatsache, dass eine Beimengung von G.S.H. in der Salvarsanlösung die Giftigkeit vermindert und nahm daher an, lass ein wichtiger Zusammenhang zwischen der Giftigkeit von Salvarsan und G.S.H. bestehen müsse.
    Der Gehalt von G.S.H. und Gesamt-Glutathion (nach Fujita u. Numata's Methode) waren wie folgt:
    Tabelle 2.
    Kontrolle bei Gesunden:
    Tabelle 3.
    Der G.S.H. Gehalt war bei unserem Falle, wie aus Tabelle 2 ersichtlich, im ganzen Verlauf fast unverändert. Der von Gesamt-Glutathion war am Beginn mässig vermindert und näherte sich im Lauf der Behandlung allmählich der Norm.
    Kurzgefasst ist unser Fall eine durch antiluetische Kur verursachte Agranulozytose (Granulozytopenie), bei der zu Beginn der Gehalt von Gesamtglutathion im Blute deutlich vermindert war.
    Ob diese Agranulozytose durch As oder durch Bi verursacht wurde, ist schwer zu entscheiden.
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