Die Verfasser haben von April 1934 bis zum März 1936 an 109 Fällen von männlichen Gonorrhoe-Patienten, worunter bei 100 Faällen die intravenöse Injektion von im Kitasato-Institut hergesteiltem sensibilisiertem Gonokokkenvaccin (G. V.), bei 5 Fällen intramuskuläre Injektion des Schwefelpräparates “Sulfan”, bei 4 Fällen beide Mittel angewendet wurden, und zugleich damit lokale Behandlung kombinierend, die Fieberbehandlung ausgeführt.
Das Alter der Kranken betrug von 17 bis 51 Jahre und lag meistens zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.
Spezielle Herz-, Lungen-und Nierenleiden, Beriberi, allgemeine Schwäche, hohes Alter und hochgradige Nervosität wurden wegen Kontraindikationen der Fieberkur ausgeschlossen.
Die Fieberanfälle wurden in der Regel jeden zweiten Tag erzeugt. Die Häufigkeit der Anfälle war unter dreimal bei 18, über neunmal bei 9, und vierbis achtmal bei 82 Fällen.
Die Injektionsmenge des G. V. betrug beim ersten Male 0.3ccm, und nahm van dem nächsten bis zum letzten Male auf die 1.5-2fache Menge zu. Mit der 1% igen Emulsion des Sulfans begannen wir mit 3ccm und liessen sie weiterhin um 1-2ccm zunehmen.
Bei der intravenösen Injektion von G. V. trat nach 30 Minuten bis einer Stunde Frost oiler Schüttelfrost ein, deren Dauer meistens 20-40 Minuten betrug. Im Fälle des Sulfans trat das Frostgefühl oder der Schüttelfrost erst beinahe 12 Stunden nach der Injektion ein.
Die Dauer des Bestehens einer Körpertemperatur von über 40°C belief sich bei G. V. sowohi als Sulfan auf 1-2 Stunden, von über 39°C auf 2-4, und von über 38°C auf 3-6 Stunden.
Die Behandlungsresultate waren (bei Verwendung von G. V. sowohl als Sulfan) die folgenden:
Gut verliefen 63 Fälle (57.9%), ziemlich gut 5 Fälle (4.5%), erfolglos 14 Fälle (12.8%) und etwas schlecht 27 Fälle (24.8%). Die Fälle mit weniger als dreimaligen Fieberanfällen waren alle erfolgios oder schlecht; bei 4-8-maligen Fieberanfällen war der Erfolg am günstigsten; aber selbst bei mehr als zehnmaligen Fieberanfällen kamen auch ungünstig verlaufende Fälle vor.
Bei Fieber von durchschnittlich über 39.5°C waren die Resultate besser als bei Fieber von geringerer Durchnittshöhe, und bei unter 39°C waren alle Fälle erfolglos.
Der Eiterausfluss hörte bei 86.7% unter den Fällen von 1-5maligen Fieberanfällen auf. Die Gonococcen waren bei 63.2% unter den Fällen von 1-9maligen Fieberanfällen negativ; aber bei über 10maligen Anfällen sie in noch 7 Fällen (6.3%) positiv.
Der Hamn war nach der Kur klar bei 25 Fällen (22.4%), fast klar bei 47 Fällen (43.1%), leicht getrübt bei 31 Fällen (28.4%), stark getrübt bei 6 Eällen (5.6%). Von völligem Verschwinden der Eiterkörperchen gab es nur einen Fall, bei allen übrigen wären sie mehr oder weniger positiv.
Was die Resultate bezüglich des Krankheitsstadiums betrifft, so wurden die chronischen und subakuten Fälle günstiger als die akuten beeinflusst.
Gonorrhoische Komplikationen ausser Urethritis, z. B. Epididymitis, Prostatitis, Arthritis u. a. (50 Fälle) wurden durch die Fieberbehandlung am besten beeinflusst; es wurden nämlich 39 Fälle (78%) geheilt oder auffallend gebessert, fänf unter den unbeeinflussten 11 Fällen waren solche von Paraurethritis gonorrhoica externa. Die Begleiterscheinungen der gonorrhoischen Komplikationen, wie Schmerz, Anschwellung, Fieber usw., liessen meist nach 2-3maligen Fieberanfälen nach.
Die Nebenerscheinungen unserer Fieberbehandlung sind überhaupt gering; die am häufigsten zutage tretenden waren Diarrhoe, Herpes labialis, Nausea, Erbrechen, unruhig-manische Zustände, vorübergehende Arhythmie, Beklemmu
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