55 jähriger angeborener Phimotiker, der vor 4 Monaten ein kleines Geschwür, das in der Folge grösser wurde, in der Nähe des Frenulum glandis bemerkte, besuchte unsere urologische Klinik am 23. März 1932. Damaliger lokaler Befund: ödematöse Vorhautanschwellung, seine unausführbare Zurückziehung, indolence Inguinaldrüsenanschwellung 2. Am nächsten Tage wurde die Dorsalincision der Vorhaut ausgeführt. Vorderer 1/3 des Glans ist ulcerös, mässiges Sekret, nicht stinkend. Im Laufe von 12 Tagen wurde das Geschwür blumenkohlartig und sezernierte ein heftig stinkendes Sekret. Die Induration des Geschwürs verbreitete rich bis zu 2cm. unterhalb des Sulcus coronarius. Durch mikroskopische Untersuchung der Drüsenanschwellung und des Geschwürs konnte diese Krankheit als Kankroid sicher diagnostiziert werden. Am 10. April Emasculatio totalis. Operationswunde war nach ca 50 Tagen durchaus geheilt. Danach entstand Erosion am oberen Teil der gestumpften Urethraausmündung und es wurde bald gerchwürig stinkend. In der rechten Leistengegend entwickelte sick ein kleiner Tumor, der sick allmählich vergrösserte, anfangs Juli erbröckelte und bildete ein Geschwür aus. Bis zum Beginne September wurde der Patient ganz kachektisch und magerte stark ab. Schliesslich wurden die beide Inguinal-und Perinealgegend mit mehreren Geschwüren verschiedener Grösse und mit mehreren Knötchen bedeckt. Am 23, September ging er leider zu Grunde. Sektionsbefund: im Herzen, in den beiden Lungen, Hilusdrüse, Bronchien entlang, in den mediastinalen Lymphdrüsen und in der rechten Nebenniere befandten sick Krebsmetastase.
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