1. Das menschliche aphakische Auge ist ausser beträchtlicher Verminderung der Brechkraft in der Regel, wenn auch quantitativ verschieden, mit folgenden Störungen behaftet, auf welche korrigierende Gläser keinen wesentlichen Einfluss ausüben.
a) Der Lichtsinn ist nicht nur in der primären Adaptation, sondern auch in der sekundären beträchtlich herabgesetzt.
b) Das Gesichtsfeld für Farben, insbesondere für Blau ist mässig stark, ja nicht selten hochgradig konzentrisch eingeengt, während es sich für Weiss im allgemeinen als fast normal erweist.
2. Genannte Funktionsstörungen sind meiner Meinung nach ausschliesslich auf Läsion der äusseren Netzhautschichten zurück-zuführen.
3. Denn bei der dunkeladaptierten aphakischen Taubennetzhaut nimmt das Pigment der Pigmentepithelien im Vergleich mit dem linsenhaltigen Kontrollauge immer eine tiefere Stellung ein. Diese Lähmung der Pigmentbewegung ist mit höchster Wahrscheinlichkeit der direkten schädlichen Wirkung der ins Auge einfallenden kurzwelligen Lichtstrahlen zuzuschreiben.
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