Oben angeführte Veränderungen, welche durch Aufbewahrung des Elutes bei experimentell erzeugten Leberschädigungen auftreten, lassen sich dahin zusammenfassen: Der O
2-Verbrauch der Blutzellen ist bei der Choledochusunterbindung mehr oder weniger herabgesetzt, während er bei der Phosphor- und Chloroformvergiftung im ganzen genommen der Norm fast gleichkoznmt. Die O
2 Kapazität, während these bei obigen zweierlei Vergiftungen keine bemerkbare Abweichung von der Norm aufweist, nimmt bei der Choledochusunterbindung in grösserem Masse ab, als in der Norm. Die Verminderung der O
2-Kapazität des Blutes dürfte, wie Tsukamoto
2) hervorgehoben hat, beim Obstruktionsikterus teils durch ausgesprochene Quellung der Blutzellen, teils aber auch durch Erhöhung der H-Ionenkonzentration des Blutes bedingt sein. Morishima
27) sah bei Lebererkrankungen die H-Ionenkonzentration des Blutes ansteigen.
Während die Glykolyse bei der Phosphor- und Chloroformvergiftung die Tendenz zu mehr oder weniger Steigerung zeigt, ist sie bei der Choledochusunterbindung hingegen deutlich herabgesetzt. Es ist dies höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass während bei. der Phosphor- and Chloroformvergiftung in vorliegenden Versuchen, wie es aus geringfügiger Zunahme der Meulengracht schen Bilirubinzahl geschlossen werden kann, der Ikterus nicht so hochgradig einsetzt, bei der Choledochusunterbindung der Ikterus derart intensiv auftritt, dass es im betreffenden Blut zu stärker Anhäufung der Gallenbestandteile, insbesondere der Gallensäure kommt, wodurch die O
2-Zehrung der Blutzellen and die Glykolyse verzögert stattfinden. Oben bereits ist darauf hingewiesen worden, dass auch Tsukamoto
2) beim Obstruktionsikterus eine Herabsetzung des O
2 Verbrauchs des Blutes naehgewiesen hat. Odaira
28) hat beim der Choledochusunterbindung unterworfenen Kaninchen eine Herabminderung des Grundumsatzes festgestellt.
Serumeiweiss erfährt, wie bereits in einzelnen Kapiteln berührt wurde, sowohl bei der Phosphor- and Chloroformvergiftung, wie auch bei der Choledochusunterbindung während der Aufbewahrung eine wenn auch ganz geringe Abnahme, auch der k. o. D. senkt sich deutlich, dementsprechend zeigt Druck pro % eine bedeutende Erniedrigung. Dies lässt sich meines Erachtens dadurch erklären, dass die Eiweisstoffe aus dem Serum in die -Blutzellen eindringen und zwar in der Weise, class kleine, osmoaktive Eiweissteilchen im Serum teilweise in die Erythrozyten hineindringe, wofür anderseits grobmolekulare Eiweissteilchen quantitativ in geringeren Mengen, als sie aus dem Serum in die Blutzellen aufgenomnmen werden, ins Serum übergehen. Dies stelht im guten Einklang mit den Beobachtungen von Tsukamoto,
2) Schulten u. Malamos
29) and Gamna,
30) die bei Leberschädigungen eine Zunahme des Erythrozytenvolumens wahrgenommen haben. Denn, wenn im Innern der Blutkorperchen eine relative Zunahme kleiner Eiweissteilchen zustande kommt, steigt der k. o. D. im Innern an und damit auch die Quellbarkeit ist gesteigert. Was die Veränderungen der Eiweissteilchen Ira Serum anbelangt, muss man beim Blut, das durch den Einfluss derLeberschädigung schon abnorme Abbauprodukte oder aber normale Stoffwechselschlacke in grösseren Mengen enthält, damit rechnen, dass sick im Serum selbst, auch in vitro, das Albumin ins Globulin umwandeln kann. Darüber, wurde in der I. Mitteilung bereits angedeutet, und auf die Tatsache, dass es unter Einwirkungen von Säure oder Alkali und sonst aueh von Wärme im Serum, auch in vitro, zur Verschiebung der Eiweissfraktionen kommt, haben schon Moll,
31) Rusznyák
32) and Ozawa
10) hingewiesen.
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