Überblickt man die Ergebnisse der hier dargelegten Untersuchungen, so ersieht man, dass wenn durch intravenöse Injektionen von Säure oder Alkali die Wasserstoffionenkonzentration bzw. Reservealkali des Blutes verändert wird, so erfahren der Grundumsatz sowie der Blutzucker des Tieres eine bestimmte Veränderung, wobei der Sauerstoffverbrauch nach Säureinjektionen vermindert, nach Alkaliinjektionen vermehrt wird, wohingegen der Blutzucker sich in alien Fällen, mit Ausnahme des Falles, in dem Binatriumphosphat zur Verwendung kam, vermehrt zeigte. Im besonderen sind folgende Verhältnisse bemerkenswert: Die Milchsäure steigert die Wasserstoffionenkonzentration des Blutes in stärkerem Masse als die Salzsäure derselben Menge, trotzdem ihr
pH-Wert grösser ist als der der letzteren. Die Verminderung des Sauerstoffverbrauches ist unter sonst gleichen Umständen bei der Salzsäure am stärksten ; Milchsäure sowohl als Mononatriumphosphat verändern den Sauerstoffverbrauch ungefähr im gleichen Grade, der Blutzucker erfährt hingegen durch die Milchsäure etwas stärkere Veränderung als durch die Salzsäure und das Phosphat. Es ergibt sick also, dass der Grad der Beeinflussung des BlutBlutzuekers nach intravenöser Injektion von Binatriumphosphatlösung (4 g/dl).
zuckers und des Sauerstoffverbrauches nicht von der Grösse von
pH der injizierten Säurelösung bestimmt wird.
Vergleichen wir die Wirkung der verschiedenen Alkaliinjektionen, so sehen wir, dass Binatriumphosphat, Natriumazetat und Natriumkarbonat die Wasserstoffionenkonzentration ungefähr im gleichen Grade verringern. Der Sauerstoffverbrauch wird durch das Natriumazetat und Natriumkarbonat bis zu einem gewissen Grade erhöht, der Blutzucker wird hingegen durch Natriumkarbonatinjektionen stärker vermehrt als durch Natriumazetatinjektionen. Im Falle des Binatriumphosphats zeigte sich sogar ein gegenteiliger Einfluss, indem der Sauerstoffverbrauch und der Blutzucker vermindert gefunden wurden. Sehr bemerkenswert ist auch es, dass hier trotz der Verminderung der Blutwasserstoffionenkonzentration, also trotz der Erhöhung der Alkalinität dennoch die Reservealkali resp. Kohlensäuremenge im Plasma vermindert sind, welches Verhalten im grossen Gegensatze zu den der beiden andern verwendeten Alkalien steht. Elias und Weiss
15) haben etwas Ähnliches an diabetischen Patienten gefunden, nämlich eine Herabsetzung des Blutzuekers nach Injektion von Phosphatsalzen, und zwar fanden sie die herabsetzende Wirkung des Binatriumphosphats stärker als die des Mononatriumphosphats. Auch Leimdörfer
9) fand nach Gaben von Mononatriumphosphat eine Verminderung des Gaswechsels und da er these Veränderung bei Verwendung von Trinatriumphosphat ebenfalls fand, ist er geneigt, die Hemmung der Oxydation zum grossen Teile einer Wirkung des Phosphates als solchen zuzuschreiben.
Wenn sich nun auch, mit Ausnahme des Binatriumphosphatversuches, im allgemeinen eine Verminderung des Gaswechsels bei Säureinjektionen und eine Vermehrung desselben bei Alkaliinjektionen erweisen liess und wenn gleichzeitig auch festgestellt werden konnte, dass in alien Fällen ausser dem oben erwähnten der Blutzucker eine Vermehrung erfährt, so muss doch in Anbetracht der Tatsache, dass die Vermehrung oder Verminderung des Gaswechsels nicht immer mit der Veränderung der Blutwasserstoffionenkonzentration parallel geht, eingeräumt werden, dass die erwähnten Veränderungen nicht lediglich der Veränderung der Wasserstoffionenkonzentration des Blutes ihr Dasein verdanken, sondern dass auch noch andere Gründe dafür massgebend sein dürften, was in Zukunft noch zu untersuchen sein wird.
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