1. Die thermostabilen bakteriziden Serumstoffe gegenüber Typhusbazillen sind bei Menschen konstant vorhanden, aber bei Tieren werden sie nur in bestimmten Tieren gefunden, d. h. von den geprüften Tieren, Schweinen, Hunden, Pferden, Hammeln, Kaninchen, Meerschweinchen und Rindern, haben nur Schweine und Hunde dauernd diese Stoffe in ihren Sera, die anderen Tiere haben sie nur vorübergehend oder sehr schwach oder garnicht.
2. Diese Serumstoffe haben keine Beziehung zur natürlichen oder künstlich erzeugten Immunität. Wenn sie auch in einem Tier gegen eine Bakterienart bakterizid wirken, so spricht das doch noch nicht dafür, dass das entsprechende Tier für diese Bakterienart empfänglich ist, was Seiffert einst behauptet hat. Und diese Stoffe bleiben auch nach künstlicher Immunisierung ohne Veränderung.
3. Folgende Eigenschaften besitzen Serumstoffe und bakterizide Leukozytenstoffe gemeinsam.
a. Beide Stoffe sind thermostabil.
b. Beide Stoffe behalten ihre Bakterizidie nach langdauerndem Aufenthalt im Eissehrank ohne Veränderung.
c. Beide Stoffe werden nicht mittels Äthers extrahiert, sondern bleiben unverändert im Rückstand.
d. Alle durch thermostabile Serumstoffe abgetötete Bakterien werden immer auch von Leukozytenstoffen vernichtet.
e. Eine langsamere bakterizide Wirkung von Serum-und Leukozytenstoffen im Vergleich mit Serumalexinen ist sicherlich vorhanden, wenn diese Stoffe mit geeigneten Bakterien und in nicht zu grosser Menge geprüft werden.
f. Die Serumstoffe passieren durch die Chamberlandsche Kerze, aber die Leukozytenstoffe sind nicht filtrierbar. Diese Differenz zeigt nicht die Verschiedenheit der beiden Stoffe, sondern wird durch die Verschiedenheit der Medien, in denen sick die beiden Stoffe befinden, hervorgerufen.
Also sind bakterizide Serumstoffe und Leukozytenstoffe höchstwahrscheinlich identisch.
4. Diese thermostabilen bakteriziden Stoffe können in Organen nicht nachgewiesen werden.
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