1. Bei Patienten, bei denen nur ein geringfügiger chirurgischer Eingriff wie z. B. bei Hernia inguinalis notwendig war, betrug der Gesamt-N-Wert des Blutes 3, 066-3, 934 (durchschn. 3, 559) g/dl, der Rest-N des Blutes 33, 7-50, 6 (durchschn. 42, 4) mg/dl, und der Serumeiweisswert 7, 200-8, 815 (durchschn. 8, 082)%. Die Tagesmenge des ausgeschiedenen Harn-N betrug 6, 025-12, 852 (durchschn. 8, 849) g, pro kg Körpergewicht O, 1606 g.
2. Trotz der kleinen plastischen Operation, die ich an einem Patienten ausführte, folgte dieser eine postoperative Azotämie und Azoturie, deren Maxima am 2. Tage nach der Operation auftraten.
3. Der Äthernarkose folgt, wenn die Dichtigkeit (density) des Narkotikums gross ist, unmittelbar eine Vermebrung des Gesamt-N; aber bei sonstigen Fällen war hier der Anstieg in der 5. Stunde charakteristisch. Der Rest-N ist, bei grösserer Dichtigkeit des Narkotikums, gleich nach Narkosenende, nach 5. Stunde und 2. Tage vermehrt, aber bei kleineren ist die Vermehrung nur in der 5. Stunde bemerkenswert. Der Harn-N wird vom Narkosentag an vermehrt ausgeschieden, aber in geringerem Grade.
4. Bei der Chloroformnarkose vermindert sich der Gesamt-N gleich nach Narkosenende, wenn man Chloroform in grösseren Dosen gibt; vermehrt sich aber bei geringerer Wirkung des Narkotikums. Nach 5 und 20 Stunden ist aber bei allen Fällen ein Anstieg des Wertes erkennbar. Bei stärkerer Verabreichung des Chloroforms ergibt sich eine erhebliche Steigerung des Rest-N gleich, 20 Stunden und 3 Tagen nach der Narkose. Ist die Dosis aber klein, so sieht man nur nach 5 Stunden and am 3. Tage einen Anstieg. Der Harn-N zeigt schon vom Narkosentag an bedeutend vermehrte Ausscheidung, folgt aber eine Albuminurie, so ergibt sich sowohl beim Menschen wie beim Tier eine Abnahme; dem Verschwinden des Eiweisses folgt dann jedoch eine ungewöhnliche Vermehrung.
5. Der Einfluss der Narkotika, Äther und Chloroform, auf Gesamt-N und Rest-N des Blutes and Harn-N verläuft beim Menschen im allgemeinen analog dem, den sie auf die Tiere ausüben, auch die zeitlichen Verhältnisse stimmen in beiden Fällen ziemlich gut überein.
6. Beim Menschen wie beim Kaninchen spielt die Dichtigkeit des Narkotikums in seiner Wirkung auf den N-Stoffwechsel eine wichtigere Rolle als Menge und Dauer desselben.
7. Chloroform schädigt sowohl beim Menschen wie beim Tier die Nieren in erheblicher Weise.
Es ist mir eine sehr angenehme Pflicht, mieinem hochverehrten Lehrer, Herrn Dr. S. Sekiguchi meinen herzlichsten Dank dafür auszusprechen, dass er mich unter seiner ständigen Leitung dieselbe hat vollenden lassen.
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