Wie oben erwähnt, haben wir zuerst vorwiegend nach der spirographis-chen Methode Lungentuberkulöse in Ruhe, nach der Arbeitsbelastung und bei _??_ der Anwendung der Lungenkollapstherapie das Auftreten des sog. O
2-De-fizits geprüft und festgestellt, dass das O
2-Defizit nur selten in Ruhe und zwar nur bei sehr schweren Fällen und auch nach Arbeitsbelastung oder Kollaps-behandlung verhältnismässig selten auftritt. Dann haben wir bei Lungen-tuberkulösen mittelst der Blutgasanalyse den O
2-Sättigungsgrad des arterieller Blutes bestimmt and im gleichen Versuchsgang die spirographische Unter-suchung durchgeführt, um die Beziehung zwischen den beiden Untersuchun-gen klar zu machen. Wie man aus Tabelle 9 ersieht, in der die Ergebnisse dex Fälle, bei denen die spirographische and blutgasanalytische Untersuchung gleichzeitig durchgeführt wurde, angegeben sind, zeigten 4 Fälle spirographisch ein O
2-Defizit and blutgasanalytisch eine O
2-Unsattigung and 3 nur blut-gasanalytisch eine O
2-Unsättigung. Es gab aber keinen Fall, der spiro-graphisch ein O
2-Defizit, aber blutgasanalytisch kein O
2-Unsättigung zeigte. Berucksichtigt man these Tatsache, so kann man wohl annehmen, dass die Fälle, bei denen spirographisch ein O
2-Defizit besteht, gewiss blutgasanaly-tisch eine O
2-Unsättigung zeigen and dass es auch solche Fälle gibt, die spirographisch kein O
2 Defizit zeigen, während blutgasanalytisch eine O
2-Unsättigung vorliegt. Der Grund, warum die Ergebnisse beider Unter-suchungen nicht parallel miteinander laufen, könne, wenn auch gewisse Ver-fahrensfehler vorhanden sein mögen, darin liegen, dass die infolge der Arbeit-sleistung auftretende, O
2-Unsättigung meist nur vorläufig ist and nur in der spirographischen Untersuchung vorangegangenen Blutgasanalyse erscheint and in der spirographischen Untersuchung schon verschwindet, so dass dabei kein O
2Defxzit auftritt. (Tabelle 7 Nr. 3 and Nr. 6). Und nur wenn die O
2-Unsättigung sehr gross ist, wird sie in den beiden Untersuchungen ge-funden. Damit aber lässt sich der eine Fall (Tabelle 6, Nr. 4) nicht erklären, _??_ der nur in der Ruhe geprüft wurde. Eine so geringe O
2-Unsättigung wie bei diesem Fall kann vielleicht spirographisch nicht registriert werden. Legt man es so aus, ist die Annehme wohl berechtigt, dass die beiden Untersuch-ungen im grossen and ganzen parallel miteinander laufen, aber man kann mit Sicherheit sagen, dass die spirographische Methode etwas minder scharf als die Blutgasanalyse ist. Was die Herabsetzung des O
2 Sättigu.ngsgrades des arteriellen Blutes anbetrifft, so ist sie im allgemeinen nach der Arbeitsleistung bei weitem grösser als nach der Anwendung der Lungenkollapstherapie. Darum ist der Gedanke berechtigt, dass die von uns aufgelegte Arbeit auf die Lungenfunktion einen grösseren Einfluss als die Lungenkollapstherapie aus-übt. Aus dem Gesagten geht nun hervor, dass die klinische Anwendung der spirographischen Methode zur Prüfung der pulmonalen Funktion nicht gerade von keiner Bedeutung ist, well wenigstens bei den Fällen, die spirographisch ein O
2 Defizit zeigen, auf das Vorhandensein einer Störung der pulmonalen Funktion geschlossen werden kann. Da indessen die spirographische Unter-suchung nicht sehr scharf ist, muss bei den Fällen, deren klinischer Befund einen Verdacht auf das Vorhandensein einer O
2-Unsättigung hegen lässt, wenn auch spirographisch kein O
2-Defizit vorliegen mag, unbedingt die blutgasanal-lytische Untersuchung vorgenommen werden, um das Vorhandensein der O
2 Unsättigung festzustellen.
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