An Kaninchen, die sich im normalen oder azidotischen sowie alkalotischen Zustand befanden, wurden indem man sie ein sauerstoffar-mes (ca. 10% O
2-haltiges) Luftgemisch einatmen liess, die Verände-rungen der Blutgase, die unter dem Einfluss des 48stttndigen oder 72-stündigen O
2-Mangels standen, vergleichend betrachtet.
1. Bei Kaninchen im normalen Zustand, wenn sie dem 48stündi-gen bzw. 72stündigen O
2-Mangel ausgesetzt worden sind, treten Zu-nahme der Atemzahl und Herzschlagzahl sowie erhebliche Vermeh-rungen der Erythrozytenzahl und Hämoglobinkonzentration auf. Da aber hierbei trotz beträchtlicher Erhöhung der O
2-Unsättigung des Blutes dessen O
2-Kapazität keine bemerkbare Veränderung erfährt, vermindert sich die prozentuale O
2-Sättigung in geringem Masse. Die Blut-CO
2 nimmt auffallend ab.
2. Im azidotischen Zustand, der durch einmal täglich 3 Tage hin-durch ausgeführte Injektionen von Chlorarnmonium hervorgerufen worden ist, nehmen die Atemzahl und Herzschlagzahl im geringen Grad zu, während die Erythrozytenzahl und Hämoglobinkonzentration in geringem Masse abnehmen. Die O
2-Unsättigung des Blutes hat am Anfang die Tendenz zu geringfügiger Zunahme, tendiert aber 48 Stunden oder 72 Stunden nach letzter Injektion von Chlorammonium eher zur Abnahme. Die O
2-Kapazität setzt sich im geringen Grad herab, kommt aber mit dem Zeitablauf auf das Anfangsniveau zurück. Demgemäss erniedrigt sich die prozentuale O
2-Säittigung anfänglich im geringen Grad, um indessen nach 48 Stunden bis auf das frühere Niveau heraufzusteigen. Die Blut-CO
2 nimmt wesentlich ab, wird aber nach 48 Stunden auf den annäherden Ursprungswert wiederher-gesteIlt.
Wird das Tier im derartigen azidotischen Zustand 48 bzw. 72 Stunden lang dem O
2-Mangel ausgesetzt, so erfahren allerdings die Atemzahl und Herzschlagzahl und auch die Erythrozytenzahl und Hämoglobinkonzentration Zunahmen, aber diese Zunahmen sind etwas geringergradig oder gleichgradig wie die beim O
2-Mangel im normalen Zustand. Da hierbei die O
2-Unsättigung des Blutes zunimmt, und die O
2-Kapazität doch nicht so wesentliche Veränderung aufweist, nimmt die prozentuale O
2-Sättigung ab. Allein die eben erwähnten Verände-rungen der Blutgase erweisen sich als augenscheinlich geringergradig wie unter un übrigen gleichen Bedingungen im normalen Zustand. Die Blut-CO
2 wird durch O
2-Mlangel wenig beeinflusst und zeigt die Tendenz zu Rückkehr auf das Anfangsniveau.
Kurz zusammengefasst, bei Kaninchen im azidotischen Zustand tritt der Widerstand gegen den O
2-Mangel bzw. die Akklimatisierung daran in stärkerem Grad als unter anderen Bedingungen in Erschei-nung.
3. Im alkalotischen Zustand, welcher durch dreitägige (einmal am Tage) perorale Darreichungen von Natirumbikarbonat provoziert ist, sind die Veranderungen der Atemzahl und Herzschlagzahl äusserst geringfügig, wobei die Erythrozytenzahl and Härnoglobinkonzentration in ganz spärlichem Masse abnehmen. Die O
2-Unsättigung des Blutes steigert sich am Anfang im geringen Grad, das Verhältnis die-ser Vermehrung erweist sich aber als minimal unter alien Versuchsrei-hen. Die O
2-Kapazität ist im geringen Grad herabgesetzt, die prozen-tuale O
2 Sättigung weist keine wesentliche Veränderung auf. Die Blut-CO
2 erfährt hochgradige Vermehrung, rückt jedoch nach 48 oder 72 Stunden wesentlich an das Anfangsniveau heran.
Im alkalotischen Zustand, falls hier der 48 Stunden bzw.
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