In der vorliegenden Arbeit wurde die amidspaltende Wirkung der tierischen Organe unter besonderer Berücksichtigung der pathologi-schen Zustände des Kaninchens studiert.
1) In Kaninchenorganen trat die Asparaginspaltung bei der 24 stündigen Digestion am stärksten in Leber, viel schwächer aber doch deutlich in Hirngewebe auf, indem Darmmucosa-, Nieren-und Lun-genmazeration noch schwächere Asparaginaseaktivität zeigten. In Milz, Pankreas, Magenmucosa, Herz-and Skelettmuskel oder in Ova-rium karn eine minderwertige Ammoniakbildung aus Asparagin zur Beobachtung, gar nicht aber in Blut and Galle.
Hier sei jedoch daraufhingewiesen, dass bei der 72stündigen Diges-tion Lunge and Mere wie auch Herzmuskel eine deutliche Aspara-ginspaltung zeigen konnten and daraufhin kann man wohl auch in Or-ganen wie Darmoder Magenmucosa, die bei 24 stündiger Digestion eine minderwertige Aktivität entfalteten, eine noch stärkere Ammoni-akabspaltung aus Asparagin bei noch längerer Digestion erwarten. 2) Die Kaninchenleber griff das Benzamid viel stärker als das Phenylessigsäureamid, wie die Schweinsleber, während Hühnerleber das letztere viel stärker als das erstere spaltete. Das Hirngewebe des Kaninchens oder des Schweins vermag nur das Phenylessigsäureamid anzugreifen. Acetamid, Salicylamid and auch Asparaginsäure wider-standen diesen Enzymwirkungen. Die günstige Reaktion der Benz-amid-wie Phenylessigsäureamidspaltung durch Schweinsleber liegt bei pH 7, 0-8, 5 and zwar am stärksten bei pH 7, 5.
3) Bei Phosphor-wie auch bei Tetrachlorkohlenstoffvergiftung schien die Leberasparaginase deutlich eingebüsst zu werden, wie die Nieren-and Lungenasparaginase, während die Ergebnisse bei Chloro-forminjektion etwas schwankend waren. Merkwürdigerweise trat die Asparaginasewirkung bei diesen Vergiftungen auch in Galle auf, nicht aber in Blut. In den Organen des Hungerkaninchens scheint die As-paraginaseaktivität fast unverändert zu. bleiben, nur in Niere wurde eine schwächere Ammoniakbildung beobachtet. Nach der Sarkomimp-fung (Fujinami-Kato) erfuhr die Gewebeasparaginase des Kanin-chens fast keine Veränderung; das Sarkomgewebe zeigte eine stärkere Asparaginaseaktivität als das umgebende Muskelgewebe. Die Vergif-tung mit Uranylnitrat oder Cantharidin blieb fast ohne Einfluss auf die Leber-and Hirnasparaginase des Kaninchens.
4) Die Benzamid-wie Phenylessigsäureamidspaltung lurch Kaninchenleber wurden bei Phosphorvergiftung deutlich beeinträch-tigt, während die Asparaginase schwankende Aktivität zeigte. Die ähnlichen Resultate ergaben die Versuche nach der wiederholten Injek-tion von Metallsalzlösungen, wie CuSO
4 oder CdSO
4, während Kobalt-sulfat auch nach der wiederholten Injektion fast keinen Einfluss aus-zuüben schien.
5) Nach der Glukoseinjektion verhält die Wirkung der Gewebe-asparaginase wie -amidase sick schwankend und scheint keine beson-dere Veränderung zu erfahren.
Dem Unterrichtsministerium sei an dieser Stelle gedankt für die Gewährung einer Unterstützung zur Anregung wissenschaftlicher Forschung.
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