Obige Versuchsergebnisse seien im Folgenden noch einmal zusammengefasst:
1. Beim normalen Kaninchen ist der prozentuale Wassergehalt eines Organs individuell verschieden, und zwar unabhängig von der Grösse des Körpergewichts. Unter allen Organen ist die individuelle Differenz bei der Haut am grössten.
Wenu man den durchschnittlichen Wassergehalt der verschiedenen Organe untereinander vergleicht, ist er in der Haut am kleinsten, dann in der Leber und im Muskel.
2. Bei Hyperthyreoidismus verliert der Organismus Wasser, wobei die Haut von allen Organen am stärksten es einbüsst. Bei den übrigen Organen ist eine geringe Wasserabnahme zu finden, solange die Vergiftung durch Schilddrüsensubstanz noch nicht hochgradig ist, aber wenn sie das wird, nimmt der Wassergehalt manchmal, wenn auch geringfügig, im Gegenteil zu.
3. Bei Athyreoidismus wird im Organismus Wasserretention hervorgerufen, vor allem in der Haut. Bei den übrigen Organen nimmt der Wassergehalt, wenn die Ausfallserscheinungen der Schilddrüsenfunktion ausgeprägt werden, bald zu, bald ab, wobei sick schwerlich eine bestimmte Tendenz erkennen lässt.
Kurz, wenn die Symptome der Funktionsstörung der Schilddrüse schon äusserlich bemerkbar werden, ist die Wassergehaltsabnahme bezw. -zunahme des Organismus hauptsächlich in der Haut zu erkennen. Dies beweist in der Tat die Annahme Eppingers,
11) die er auf Grund der Ergebnisse des Wasserversuchs geäussert hat, dass der Angriffspunkt der Schilddrüsenwirkung dort liegt, wo physiologisch das Kochsalz und wahrscheinlich auch das Wasser zurückgehalten wird, nämlich in den Depots der Haut, indem wir den Wassergehalt der Organe wirklich bestimmt haben.
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