Oben angeltthrte Versuchsergebnisse, welche am Blut aus der Muskelarterie und -vene durch Messungen von Hämoglobin, Eiweiss und k. o. D. sowie durch Analysen auf Gesamt-N, Rest-N und Albumin-und Globulin-N gewonnen wurden, lassen sich folgendermassen zusammenfassen.
Der Muskel im normalen Zustand nimmt aus dean Blut, das ihn durchfliesst, geringe Mengen von Wasser and Albumin auf and mobilisiert dafür Globulin ins Blut, wodurch im Venenblut, welches den Muskel durchflossen hat, Erniedrigungen von k. o. D. and Druck pro% eintreten. Wenn durch Aderlass von grosses Mengen das zirkulierende Blut grosse Mengen von Wasser and Eiweiss verloren hat, so ist der Muskel bestrebt, den Mangel an Blutflüssigkeit zu ersetzen, indem er sein Reservewasser ans Blut, welches den Muskel durchfliesst, abgibt, während er zugleich aber auch den Eiweissverlust des Blutes zu ersetzen bestrebt ist, indem er grossmolekuläre Eiweisskörper von Globulinfraktionen ins Venenblut mobilisiert.
Durch these Ergebnisse konnte die von Senshu
2 aus dem Verhalten des Muskelfermentes indirekt gezogene Schlussfolgerung fiber eine innige Beziehung zwischen Muskel and Globulin des Blutes nunmehr direkt and eingehend nachgewissen werden.
Vor Kurzen hat Yasudp
8) an hiesiger Klinik durch Bestimmungen von Eiweiss and k. o. D. des in die Leber einffiessenden and des davon abfliessenden Blutes den Nachweis erbracht, demzufolge die Leber im normalen Zustand weniger osmoaktive Eiweissteilchen ins Lebervenenblut abgibt, während die Leber aber beim Eiweissverlust des zirkulierenden Blutes durch Aderlasse oder Plasmapharesis hingegen stark osmoaktive kleinere Eiweissteilchen ins Lebervenenblut mobilisieren soll. Es liegt an der Hand, dass auch der Muskel für die Bildung and Regulation des Bluteiweisses wie die Leber eine wichtige Rolle spielt.
Über die Frage, in welcher Beziehung Albumin and Globulin in Muskel and Leber unter normalen Verhältnissen gegeneinander vorhanden sind, sind die in der Literatur niedergelegten Angaben ziemlich widersprechend. In bezug auf den Muskel hebt Saxl
9) hervor, dass das Muskeleiweiss zum allergrössten Teil aus Albuminen, nur zum kleinen Teil aus Globulinen bestehe. Nach Angaben von Ritchie and Hogan,
10) Weber und Meyer
11) aus jüngster Zeit ist das Muskeleiweiss zuin grossen Teil aus Globulin zusammengesetzt, das Albumin scheint eher in relativ geringen Mengen an Muskeleiweiss teilzunehmen. Hinsichtlich der Eiweissstoffe der Leber wissen wir aus Bestimmungen von Moriguchi
12) an hiesiger Klinik, der sich zur Zeit mit diesem Problem befasst, dass auch dieses Organ beträchtlich mehr Globulin als Albumin enthält.
Während die Leber wie auch der Muskel, wie aus obigen Anführungen hervorgeht, unter normalen Verhältnissen Eiweissstoffe von Globulinfraktionen produzieren und diese ins Blut abgeben, produziert die Leber beim Verlust des Bluteiweisses durch Aderlass and dergleichen, daraufhin reagierend, die Eiweisskörper von Albuminfraktionen, also kleimnolekuläre Eiweissteilchen und gibt diese ins Blut ab, der Muskel aber produziert hierbei each wie vor, in wenn auch grösseren Mengen als sonst, vorwiegend das Eiweiss von Globulingruppe. Dies dürfte sich höchstwahrscheinlich dahin erklären lassen, dass die. Leber dank ihren Parenchyinzellen imstande ist, im Notfalle, daraufhin aktiv reagierend, das Globulin ins Albumin umzuwandeln and das letztere zu mobilisieren, während der Muskel hingegen auch unter pathologischen Bedingungen mangels derartiger, mit spezifischer Funktion ausgestatteter Parenchymzellen daraufhin nur passiv reagierend, sein Reserveglobulin allein als solches mobilisiert. Indes muss man bedenken, dass gesamte Muskelgewebe im Organismus in ihrem Volumen gegenüber der Leber unvergleichbar gross ist.
View full abstract